28.08.2012

Werkbesichtigung John Deere und Evo Bus 2012

800 Kilometer erlebnisreiche Studienreise zu den Themen Kaizen und Lean Management

Vom 26. auf den 27. August führt die Private Hochschule Wirtschaft PHW Bern eine eindrückliche, 800 Kilometer lange Studienreise nach Mannheim, der Geburtsstadt des Carl Benz, durch. Kernthema ist die Besichtigung der nach dem Prinzip des Lean Management herstellenden Produktionswerke von John Deere und EvoBus der Daimler AG. Zu den Hauptprodukten des Weltmarktführers im Bereich Landtechnik, John Deere, gehören Traktoren, Erntemaschinen, Maschinen zur Aussaat und Bodenbearbeitung, sowie Forstmaschinen und kommunaltechnische Maschinen. EvoBus produziert Omnibusse. Die Omnibusse werden unter den Markennamen Mercedes-Benz und Setra produziert. Die 34 Studierenden der Privaten Hochschule Wirtschaft PHW Bern reisen in akademischer Begleitung von Herrn Prof. Robert Hasenböhler und dem Direktor der Hochschule, Herrn Prof. Peter K. Link, sowie drei weiteren Mitarbeiterinnen der Hochschule. 


Pünktlich um 15:00 Uhr fährt am Sonntag, 26. August 2012 der Car ab Bern Richtung Mannheim los. 800 Kilometer und eine gut viereinhalb stündige Fahrt liegen vor den Teilnehmenden der Studienreise. 34 interessierte Studierende der Studiengänge Bachelor in Business Administration, up-grade für HFAbsolventInnen zum Bachelor in Business Administration und dem Executive MBA haben sich für die Besichtigung der zwei Werke angemeldet. Diese optionale Lehrveranstaltung zum Thema Lean Production, Lean Management, Six Sigma und Kaizen bietet einen Einblick in die Praxisumsetzung der konstanten Qualitätsverbesserung und Produktionsfehlerminimierung, wie es bei Produktionsstätten in der Schweiz in dieser Grösse und Komplexität nicht möglich ist.


Nach der sicheren Fahrt kommen die Teilnehmer gut in Mannheim an. Dort werden die Zimmer des Hotel Maritim bezogen. Anschliessend geniesst man gemeinsam ein leckeres Abendessen und ein Glas Wein. Die Busfahrt und das gemeinsame Abendessen bieten Gelegenheit, Studiengang übergreifende Kontakte zu knüpfen. Die Studierenden aus verschiedenen Branchen und Studiengängen haben sichtlich Freude, Erfahrungen auszutauschen und weiterzugeben. Einige zogen anschliessend noch durch Mannheims Barmeile, die anderen legten sich müde aber glücklich schlafen.


Am Montag, 27. August geht es nach einem grosszügigen Frühstück zu den John Deere Werken. Aufgeteilt in zwei Gruppen, werden die Teilnehmenden durch einen Teil des 42 Hektar grossen Geländes geführt und erfahren viel über die perfekt aufeinander abgestimmten Produktionsprozesse. Besonders eindrücklich ist der hohe Qualitätsstandard, der bei John Deere gepflegt wird. Jedes zehnte Getriebe und jeder zwanzigste Traktor wird einem umfangreichen Test unterzogen. Durchschnittlich alle drei Minuten rollt ein neuer Traktor vom Band und in diverse Teile der Welt ausgeliefert. Produziert wird ausschliesslich auf Bestellung.


Weg von der Massenproduktion von John Deere geht es am Nachmittag weiter zur Omnibus Individualproduktion von EvoBus der Daimler AG. Auch hier sehen die Teilnehmenden das Prinzip der Lean Production eins zu eins in der Praxis angewendet. Diese Produktion ist im Vergleich aufwändiger. Pro Tag werden vier Busse hergestellt. Der Anteil an Handarbeit ist um einiges Grösser als bei EvoBus. Vor allem das Verschweissen der Verstrebungen am Rohgerüst der Busse nimmt viel Zeit in Anspruch.


Insgesamt ist die Besichtigung dieser zwei Werke sehr lehrreich, wie diverse Stimmen der Teilnehmer zeigen:


„Beeindruckend ist, wie stark das Materiallager bei John Deere durch die Just in Time Anlieferung der einzelnen Komponenten reduziert werden konnte.“ Toni Dali, Student Bachelor in Business Administration FH

„In beiden Werken ist man sich bewusst, dass auch Produktionsmitarbeiter gute, weiterführende Ideen haben und diese einbringen können.“ Marc Sturzenegger, Student Executive MBA FH

„Sehr interessant war die Führung bei John Deere. Die Vielfalt und die kurzen Produktionswege sind faszinierend. Die Geschwindigkeit, bis ein Traktor fertig gestellt ist, ist beeindruckend. Selbstverständlich genossen wir in Mannheim ein festliches Abendessen. Besten Dank an die PHW Bern für den lehrreichen Ausflug.“ Christoph König, Student Bachelor in Business Administration FH


Es gibt auch Negativerlebnisse zu berichten, so etwa der unterschiedliche Empfang in beiden Grossbetrieben. Wird bei John Deere Kundenorientierung gross geschrieben, war der Empfang bei EvoBus eher kühl und distanziert.